Vereinsgeschichte

Die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins blickt mit Stolz auf ihr mehr als einhundertjähriges Bestehen zurück. In der heutigen Zeit, in der das örtliche Vereinsleben in vielen Gemeinden von Mitgliederschwund oder gar Vereinsauflösungen beeinträchtigt wird, kann sich der Pfälzerwald-Verein Erlenbach über eine konstante Mitgliederzahl freuen. Immer mehr junge Familien entdecken die Aktivitäten des Vereins als interessanten, lehrreichen und zudem gesunden Ausgleich zur heutigen schnelllebigen Gesellschaft. Die Wanderungen des Vereins mit historischem, kulturellen oder auch naturkundlichen Hintergründen verzeichnen seit Jahren eine konstant gute Teilnehmerzahl.

Die Geschichte des Vereins war nach seiner Gründung im Jahre 1911 bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts geprägt durch die beiden Kriege und deren Folgen, von denen auch Erlenbach nicht verschont blieb. Seit seiner Wiedergründung im Jahre 1949 ist die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins ein fester Bestandteil des örtlichen Vereinslebens. Als einer der größten Vereine im Ort ist die Gruppe des Pfälzerwald-Vereins auch ein aktiver Partner bei Veranstaltungen und Festlichkeiten der Dorfgemeinschaft.

Gründung 1911

Im Jahr 1910 fanden sich einige wanderbegeisterte Erlenbacher Bürger mit der Idee zusammen, eine Ortsgruppe der 1902/1903 gegründeten Dachorganisation „Pfälzerwald-Verein“ ins Leben zu rufen. An dieser „Gründungsveranstaltung“, die in der Gaststätte Ernst Korn stattfand, nahmen neben anderen der Lehrer Wilhelm Cherdron, der Bäckermeister Karl Woll, Eugen Urschel, Michael Bandel, Heinrich Kortz, Emil Kühner, Friedrich Winter, Adam Haffner und Heinrich Herbach teil.

Mitgliedskarte aus dem Gründungsjahr 1911

Im Jahr 1911 war es dann soweit. Die offizielle Vereinsgründung wurde vorgenommen und die erste Vorstandschaft des Vereins gewählt. Der damalige Vorstand bestand aus:

  • Wilhelm Cherdron Vorsitzender
  • Friedrich Winter Vorsitzender
  • Adam Haffner Schriftführer
  • Heinrich Herbach Rechner

Offensichtlich hatten die Gründungsväter des Vereins die Bedürfnisse ihrer Erlenbacher Mitbürgerinnen und Mitbürger richtig eingeschätzt. Die neue Ortsgruppe zeigte sich recht rührig und sollte bald großen Zulauf erhalten.

Bereits für das Gründungsjahr 1911 liegt eine Mitgliedskarte der „Ortgruppe Erlenbach-Gersweilerhof“ vor, die neben Angaben über den Mitgliedbeitrag von damals 1,50 Mark pro Jahr auch den kompletten Wanderplan enthält.

Wanderplan aus dem Gründungsjahr 1911

Bei Wanderstrecken zwischen 15 und 31 km waren Abmarschzeiten von 4.00 Uhr oder 5.00 Uhr früh nichts außergewöhnliches.
An diesen Wanderungen beteiligten sich damals durchschnittlich 22 Wandernde.

An der Gemarkung „Dürrer Stein“ errichtete die PWV Ortsgruppe eine Ruhebank unter gleichzeitiger Umbenennung der Örtlichkeit in „Franzenruhe“. Dieser Name ist noch heute im Volksmund als „Franzelsbank“ erhalten. Im Sommer veranstaltete man ein Gartenfest im Wiesengarten des Vereinslokals Ernst Korn, auf dem Gelände der heutigen Straße „Im Wiesengarten“.

Zum Ende des Jahres 1911 war der Verein auf 43 Mitglieder angewachsen. Über 66 Mitglieder im Jahr 1912 wuchs er weiter auf 80 Mitglieder im Jahre 1913. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 setzte dem aufstrebenden Verein zunächst ein Ende.

Wiedergründung nach dem 1. Weltkrieg

Nach Ende des Krieges dauerte es weitere 14 Jahre, bis im Jahr 1932 eine Wiedergründung des Vereins vorgenommen wurde. Am Sonntag, den 29. Mai 1932 fand wiederum in der Gaststätte Ernst Korn eine Versammlung statt, welche die erneute Gründung der Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwaldvereins zum Ziel hatte. In eine von Bäckermeister Karl Woll vorbereitete Mitgliederliste trugen sich spontan 38 Vereinsmitglieder ein. Hauptlehrer Jakob Schmitt, der in einer Rede die Ziele und Aufgaben des Vereins darstellte, wurde zum ersten Vorsitzenden des wieder aktiven Vereins gewählt. Er begleitete dieses Amt bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 .

Wenn auch der Pfälzerwaldverein nicht, wie manch anderer Verein, verboten wurde, so brachte die nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler dem Verein doch erhebliche Einschnitte. Das Wandern war – entgegen der Aktivitäten anderer Organisationen – frei von Uniformzwang, Rangabzeichen und Rangstufen zulässig.

Eine erneute Auflösung des Vereins konnte vermieden werden, wobei die Vereinsspitze „politisch zuverlässig“ zu sein hatte und sich die Mitglieder des Vereins gegenüber dem Machthabern „hitlertreu“ zu verhalten hatten. Eine weitere Auflage war der Beitritt zum „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“.

Detaillierte Geschäftsberichte und Mitgliederlisten weisen das Anwachsen des Vereins bis zum Jahr 1939 auf 62 Mitglieder aus. An den Wanderungen dieser Zeit nahmen gemäß der Berichte zwischen 30 und 65 Personen teil. In den Vorstandschaften waren die Wanderfreunde Albert Korn, Philipp Hollstein, Emil Kühner, Johannes Korn, Karl Heinrich, Theobald Benkel, Ernst Pfaff, Heinrich Barth und Heinrich Henrich tätig.

Der 2. Weltkrieg

Nach nur acht Jahren der Aufbauarbeit wurde das Vereinsleben mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wiederum empfindlich gestört. Unentwegte Wanderfreunde hielten die Wandertätigkeit auch in den schwierigen Zeiten des Krieges aufrecht.
Vereinsmitglieder, die „für Ihr Vaterland“ in den Krieg ziehen mussten, wurden von den Wanderfreunden Zuhause nicht vergessen. Die von der Ortsgruppe an die Front versendeten Pakete wurden von den Soldaten mit Dankbarkeit empfangen, wie eine Feldpostkarte von Wanderfreund Phillip Barth vom Dezember 1939 belegt.

Noch im vierten Kriegsjahr 1943 wurden vom Verein 10 Wanderungen mit einer Teilnehmerzahl zwischen 6 und 37 Wanderfreunden durchgeführt. Eine Mitgliedskarte von 1944 weist immerhin noch 53 Mitglieder aus, davon 34 mit dem Vermerk „Soldat“.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 kam die Vereinstätigkeit ein zweites Mal vollständig zum Erliegen.

Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg

Nachdem im Februar 1948 der Pfälzerwald-Verein von der französischen Militärregierung grundsätzlich wieder zugelassen wurde, unternahm man 1949 auch in Erlenbach den Versuch, die Ortsgruppe zu neuem Leben zu erwecken.

In einem umständlichen Verfahren mit Anträgen in siebenfacher Ausfertigung, davon drei in französischer Sprache wandte man sich an die Militärregierung mit der Bitte um Genehmigung für die Gründung des Vereins: „La foundation de la société de fôret Palatine à Erlenbach“. Die Vereinsgründung und der „Plan d’Excursion“, der Wanderplan für das Jahr 1949 wurden schließlich von der Militärregierung positiv beschieden.

Nikolauswanderung in den 50er Jahren

In der am 2. Juli 1949 stattfindenden Gründungsversammlung wurde von den 35 anwesenden Gründungsmitgliedern ein neuer Vereinsvorstand gewählt:

  • Jakob Schmitt Vorsitzender
  • Karl Woll Vorsitzender
  • Albert Korn Schriftführer
  • Ernst Pfaff Rechner
  • Karl Heinrich Wanderwart

Wanderung „auf den Hütten“ in den 60er Jahren

An den Wanderungen in den 50er Jahren nahmen zwischen 50 und 70 Wanderfreunde teil. Seit ihrer Wiedergründung im Jahr 1949 leiteten folgende erste Vorsitzende die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins:

  • 1949 – 1951 Jakob Schmitt
  • 1951 – 1952 Heinrich Kühner
  • 1952 -1955 Philipp Holstein
  • 1955 – 1972 Willi Heinrich
  • 1972 – 1976 Karl Schneider
  • 1976 – 2005 Otto Reich
  • seit 2005 Mark Neckel

Weitere aktive Mitglieder in den Vorständen dieser Zeit waren unter anderem Georg Andrzejewski, Helene Bang, Friedrich Barth, Harry Bender, Anneliese Engel, Theo Fischer, Hugo Heil, Heinrich Henrich, Peter Hollstein, Walter Klein, Herbert Knieriemen, Albert Korn, Erwin Korn, Kurt Korn, Werner Korn, Raymond Korn, Heinrich Kühner, Andreas Labusch, Adolf Mangold, Heinrich Pfaff, Berthold Schwarz und Friedrich Wagner.

In den 70er Jahren konnte der Verein zwischen 92 und 96 Mitglieder verzeichnen

Bezirkswandertreffen in den frühen 80er Jahren

Im Rahmen der fast dreißigjährigen Leitung des Vereins durch den ersten Vorsitzenden Otto Reich wurde in der Erlenbacher Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins eine Seniorengruppe und eine Jugendgruppe der „Deutschen Wanderjugend im Pfälzerwald-Verein“ gegründet. Zu den Freizeitangeboten gehörten in dieser Zeit mehrtägige Wanderfahrten in die Vogesen, den Schwarzwald und die Eifel sowie Jugendfreizeiten und Zeltlager.

Auch die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen unter dem Dach des Vereinsrings wurde intensiviert und der Verein wuchs auf seine heutige Mitgliederzahl heran.

Im Jahr 1986 konnte die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins ihr 75-jähriges Bestehen zurückblicken. Im Rahmen eines Festkommerses und einer Treffwanderung mit den umliegenden Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert.

Festveranstaltung zum 75-jährigen Jubiläum

Mit der Anpassung der Vereinsaktivitäten an das sich ändernde Freizeitverhalten der Gesellschaft war auch der Übergang in das neue Jahrtausend für die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins kein Problem.

Nach wie vor wird das Angebot des Vereins als attraktive und gesunde Möglichkeit der Freizeitgestaltung gerne angenommen.

Mit der Anpassung der Vereinsaktivitäten an das sich ändernde Freizeitverhalten der Gesellschaft war auch der Übergang in das neue Jahrtausend für die Ortsgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Vereins kein Problem.

Nach wie vor wird das Angebot des Vereins als attraktive und gesunde Möglichkeit der Freizeitgestaltung gerne angenommen.

Pfälzerwald-Verein Erlenbach heute

Heute präsentiert sich die mehr als einhundert Jahre alte Ortgruppe Erlenbach des Pfälzerwald-Verein als moderner Verein, der Familien und wander- / naturbegeisterten Mitbürgern aller Altersgruppen eine sinnvolle Freizeitgestaltung bietet.

Dass hierbei auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, wusste schon ein antiker griechischer Philosoph zu berichten, der meinte: „Ein Leben ohne Freude ist wie eine Wanderung ohne Wirtschaft“.

Das aktuelle Angebot des Vereins umfasst neben den regelmäßigen Monatswanderungen zu landschaftlichen, kulturellen und naturkundlichen Sehenswürdigkeiten der Pfalz auch Zeltlager für Kinder und Jugendliche, Familienfreizeiten, Mehrtages- sowie Senioren- / Ü60-Wanderungen. Die aktive Mitgestaltung und Teilnahme am Ortsgeschehen, ist ebenso selbst-verständlich wie die alljährliche Nikolaus- und Osterwanderung des Vereins.

In der derzeitigen Vorstandschaft arbeiten:

  • Mark Neckel Vorsitzender
  • Arno Schönau Vorsitzender
  • Gabi Strottner Wanderwartin
  • Bernd Siefert Schriftführer
  • Nils Hausbrandt Rechner
  • Rudi Berlitz Naturschutzwart
  • Sophie Neckel Jugend- und Familienwartin
  • Volker Neckel Wegewart
  • Thomas Höhn Beisitzer
  • Kurt Meuler Beisitzer
  • Thomas Strottner Beisitzer
  • Eva Siedow Kassenprüferin
  • Simone Höhn Kassenprüferin

Diese Mannschaft steht gemeinsam mit den aktiven Vereinsmitgliedern auch in Zukunft für die Verbindung von Altbewährtem mit attraktiver und zeitgemäßer Freizeitgestaltung. Interessierte Wanderer und Naturfreunde aller Altersgruppen, die sich ein Bild von den Aktivitäten des Vereins machen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.

Insbesondere für die jüngsten Wanderer gibt es im Rahmen unserer Wanderungen immer wieder etwas Neues, interessantes und lehrreiches zu entdecken.

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